Du bist nicht alleine!

Die Geschwistergruppe ist ein sehr besonderes und geschütztes Aufeinandertreffen von
Betroffenen, in dessen Rahmen viel Raum für Austausch, eigene Trauer, gemeinsame Trauer,
aber auch Freude und Lachen vorhanden ist. Aus Erfahrung können wir sagen, dass es einfach
gut tut zu sehen, dass man mit seinem Schmerz nicht allein auf der Welt ist, zu sehen, dass
Menschen mit einer ähnlichen Leidensgeschichte ihren individuellen Umgang damit gefunden
haben und zu erleben, dass bewusstes Trauern auch ein Geschenk sein kann.

Die Geschwistergruppe trifft sich einmal im Monat an jedem zweiten Dienstag von 19 bis 21 Uhr in
den Geschäftsräumen des Vereins Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V., St.-Wolfgangs-
Platz 9, 81669 München (Nähe Rosenheimer Platz), 1. Stock (ggf. bei „Verwaiste Eltern“ klingeln, Wegbeschreibung). Die Geschwistergruppe ist generell eine offene Gruppe (außerhalb der bewegenden Corona-Zeiten), d.h. jeder kann ohne An- oder Abmeldung zu den Treffen kommen, so oft und regelmäßig, wie man möchte. Aufgrund der derzeitigen Hygienebeschränkungen und der damit verbundenen beschränkten Teilnehmerzahl müssen wir momentan allerdings vor der Teilnahme um eine verbindliche Anmeldung per E-Mail bitten.

Vor dem ersten Erscheinen bitten wir Euch, Kontakt mit den Gruppenbegleitern aufzunehmen unter
kontakt@trauernde-geschwister-muenchen.de, da in einem telefonischen oder auch persönlichen
Gespräch bereits wichtige Fragen oder Erwartungen geklärt werden können. Oftmals ist es auch für
neue Teilnehmer beruhigend, bereits eine Person aus der Gruppe kennen gelernt zu haben. Das macht den ersten zu überwindenden Schritt vielleicht etwas leichter.

Was erwartet Dich bei uns?

An einem Gruppentreffen nehmen neben den ausgebildeten Gruppenbegleitern, die selbst einen Verlust erlebt haben, in der Regel zehn bis zwölf Betroffene teil, wobei die Teilnehmerzahl variieren kann. Die Gruppe besteht aus Männern und Frauen im Alter von 18 bis ca. 45 Jahren, der Altersdurchschnitt liegt in aller Regel bei ca. 29 Jahren. Bei einigen Teilnehmern liegt der Verlust erst wenige Wochen zurück, bei anderen schon viele Jahre.

Sollte der Verlust unmittelbar stattgefunden haben, ist es ratsam, in einem gemeinsamen Gespräch zwischen dem Trauerbegleiter und dem Betroffenen heraus zu finden, ob eine Teilnahme an der Geschwistergruppe zu diesem Zeitpunkt schon sinnvoll ist.

Für die Teilnahme an der Gruppensitzung gibt es drei Regeln zu beachten:

1. Alles ist freiwillig! Das bedeutet, dass niemand zu irgendetwas gezwungen wird. Es ist also absolut
in Ordnung, erst einmal nur zuzuhören. Niemand wird gezwungen, etwas zu sagen oder von seinem
Verlust zu berichten, wenn er das nicht möchte.

2. Die Anerkennung der Andersartigkeit der Trauer Anderer! Trauer ist vielfältig und facettenreich und
sehr individuell. Es ist wichtig, dass sich jeder mit seiner Trauer zeigen darf. Es ist ebenfalls normal, dass sich uns die Trauer des anderen manchmal nicht erschließt oder vielleicht auch unverständlich oder fremd erscheint. Diese Vielfalt darf und soll auch erhalten bleiben, da es nicht nur einen einzigen Weg für „richtige“ Trauer gibt. Darum sollte Respekt und Toleranz für die Trauer des anderen gezeigt werden.

3. Alles, was in der Gruppe gesagt und besprochen wird, bleibt vertraulich! Es werden keine Informationen nach außen gegeben. Dies gilt für die Trauerbegleiter und wird auch von den Teilnehmern erwartet.